Die neue Formalwear

Wie werden wir in einer postpandemischen Zeit im Business gekleidet sein?

Vermutlich wird die Arbeitswelt nicht mehr so sein wie vorher: wir werden einen Mix aus Zeiten im Büro und im Homeoffice haben. Es wird weiterhin viele Videokonferenzen geben bei einer sinkenden Zahl von Geschäftsreisen. Trotzdem wird es auch diese wieder geben, gerade auf internationalem Parkett.

Wie immer, wenn ein Trend über Gebühr beansprucht wurde und man erleben konnte, wie man sich mit dieser Änderung dann auch wirklich fühlt, gibt es einen Gegentrend. Das spricht für eine Renaissance des repräsentativen Outfits.

Aus Gründen der Alleinstellung werden aus Webinaren wieder Vorträge und man freut sich auf den Austausch auf realen Netzwerkveranstaltungen. Was Sie als Speaker untenherum tragen, gewinnt also wieder an Bedeutung 😇!

Ohnehin haben Umfragen ergeben, dass die berühmte Kombination aus Blazer oben und Jogginghose unten weit weniger zum Einsatz kommt als angenommen.

Dennoch:
Die Businessmode ist zwar nicht tot, sie wird aber trotzdem zukünftig (noch) etwas lockerer aussehen und mehr in Richtung „Smart casual“ im Vergleich zum „Business casual“ von vorher driften.
Dreiteiler, Krawatten und eng geschnittene Anzüge werden es erstmal eine Zeitlang schwer haben.

Und was schlägt die Modebranche uns für die Zeit dazwischen konkret vor?

Fotos: Nile, Iheart, Windsor, Gerry Weber Collection, Luisa Cerano

Officewear für Sie kann künftig so aussehen:

👚 weite Silhouetten und Oversized-Schnitte bringen Komfort
👚 mehr Erdtöne auch im Business
👚 Pastelltöne ersetzen Neutraltöne, z. B. Himmelblau, Flieder, Zitronengelb oder Mint
👚 helle Hosen
👚 lässige Materialien wie Strick und Jersey, auch als Hose oder als Komplettlook
👚 Oberteile wie Blusen mit Details, die für sich alleine sprechen, wenn man das Unterteil nicht sieht
👚 weite Röcke oder Hängerkleider
👚 Pullover statt Blazer
👚 Casual-Anzüge aus Leinenmischungen
👚 statt Blazer für Outdoortermine einen langen Mantel wählen (z. B. einen Trenchcoat)
👚 junge Kombinationen aus Shirt, weiten Shorts (oft mit Streifen) und Mantelweste

Fotos: Boss, Daniel Hechter, Eterna, Baldessarini

Officewear für Ihn kann künftig so aussehen:

👔 Stretch- oder Jerseyhemden
👔 feine Merino-Pullover statt Sakko
👔 Wollhosen in angenehmen Materialmischungen in lässigem Schnitt
👔 Rolli in Farbe zum Sakko
👔 Anzüge und Sakkos bekommen einen größeren Stretchanteil
👔 statt Anzug gibt es mehr Kombinationen aus Sakko und Hose mit gewagteren Farbvariationen
👔 oder der einfarbige Anzug bekommt einen Stilbruch, z. B. durch die Kombi von Anzughose zum Sakko mit Utility-Charakter (derbere Anklänge aus den Bereichen Workwear oder Military)
👔 ein Hemd wird zur Jacke: die Shirtjacke (ein dickes Hemd aus Baumwolle oder Wolle, auch mal mit Reißverschluss) ersetzt den leichten Mantel
👔 Schwarz kommt wieder
👔 der (schmale) Doppelreiher wird lässig offen zu Strick oder Jersey getragen
👔 das unifarbene Poloshirt ist die elegantere Frühlingsalternative zum T-Shirt (auch mit Strickstruktur)
👔 helle, natürliche Farben und leichte Materialien wie Tencel und Leinen machen Sommerlaune